Oktober. 49 Jahre sind vergangen, seit du gegangen bist. Die Welt sagt Zahlen, Daten, Jahre – ich fühle Lücken, Vakuum, Tiefe. Ich habe kaum Erinnerungen an dein Gesicht, an deine Stimme, und doch bist du in meinem Herzen verankert, wie ein unsichtbares Feuer, das mich wärmt und antreibt. Als kleines Mädchen sagte ich mir, ich würde eine Leiter in den Himmel bauen, wenn ich groß bin, um dich herunterzuholen. Und immer wieder staune ich: Warum kommt keine Nachricht von dort oben? Wenn es doch so einfach wäre.

Im August ziehe ich mich zurück.Ich schreibe nicht für die Welt, sondern für meine Zellen.Ich lösche, was nicht mehr heilt. Ich lausche. Ich schweige.Ich detoxe mein Feld – für dich, für mich, für die Wahrheit

Wie ich lernte, zwischen Illusion und Wahrheit zu unterscheiden.

Was mir Pablo und Nero über spirituelle Selbstführung, energetische Grenzen und Würde lehrten. Zwei Katzen. Zwei Energien. Ein Spiegel meiner Seele.

Nachdem „Jonathan“, mein Tumor, gegangen war und ich nackt und verletzlich dastand, suchte meine Seele nach Ankern, nach Wegen, sich wieder zusammenzusetzen. Ich war offen für alles, was mir helfen konnte, mich neu zu finden. Und dann, inmitten dieser radikalen Transformation, fand ich einen unerwarteten Wegweiser:

Jonathan war kein Mann.Jonathan war mein Tumor.

Transformation ist ein Wort, das heutzutage in vielen spirituellen Kreisen benutzt wird. Doch was bedeutet es wirklich? Jenseits der Konzepte, jenseits der glänzenden Versprechungen? Für mich fühlt sich Transformation wie ein zerbrechendes Glas an, wie eine Welt, die sich in Staub auflöst – und ich bin die, die den Scherbenhaufen aufnimmt und sich neu zusammensetzt.

Transformation – was für ein Wort. Es klingt so verheißungsvoll, fast magisch. Viel Schi-Schi und Wischi-Waschi. In Wahrheit ist Transformation kein sanftes Schaukeln auf einer Blumenwiese. Sie ist roher, schmerzlicher, tiefgehender. Das sind die Momente, in dem alles auseinanderbricht. Um dann neu zusammenzuwachsen. Es ist dieser Bruch, der uns zeigt, wer wir wirklich-wirklich sind – ohne Maske, ohne Illusion.